Anders als der Autodidakt László Moholy-Nagy begann seine Frau Lucia Moholy mit einer fotografischen Ausbildung. Ihr Ziel war die ebenso subtile wie unspektakuläre Auseinandersetzung mit der Realität im Sinne der Neuen Sachlichkeit. Ihre Inszenierung beispielsweise des Teeservices von Marianne Brandt von 1924 wirkt uneitel und sachlich; typisch ist dabei die Präsentation der Objekte auf einer Glasplatte vor leicht zerknittertem, unscharfem Hintergrund. Dies lässt die Objekte in ihrer Gestaltung umso präziser erscheinen. Auch ihre faszinierenden Porträts der Bauhäusler – hier von Lou Scheper – haben, wie auch ihre Fotografien der Bauhaus-Bauten und -Produkte, das Bild der Schule bis heute entscheidend geprägt.